Landesliga Hinrunde 2018/19 Spielstärke Entwicklung mittels ELO Rating

Die letzte Landesliga Runde ist geschlagen, nun bleibt etwas Zeit auf den Verlauf der Hinrunde zurück zu blicken und zu prüfen wo die Teams stehen, ob die Entwicklung wie erwartet waren oder nicht.

Veränderungen ELO Rating seit dem Saisonstart

In 15 Runden hat sich die Spielstärke Bewertung teilweise höchst unterschiedlich entwickelt, der Startwert ergibt sich aus den Wert zum Ende der Saison 2017/18.

Die Veränderung der Spielstärke Bewertung in den 15 Runden als Grafik:

USV Gnas
Als einzig unbesiegtes Team der Liga mit 2.119 am höchsten bewertet, wechselte mit St. Anna aber immer wieder die Spitzenposition bei der Einschätzung. Man ist der Mitfavoritenrolle vollkommen gerecht geworden, scheint im Moment der einzige Kandidat zu sein, der St. Anna beim Kampf um den Titel am Ende fordern kann.

USV St. Anna am Aigen
Kurz vor Winterpause schien es als könnte man auch bei der Spielstärke Bewertung nach oben davon ziehen, dann setzte es aber die Heimniederlage gegen Liezen und das Unentschieden die Woche drauf gegen Voitsberg und daher ist man trotz Herbstmeistertitel im Moment etwas hinter Gnas eingeordnet. Da Gnas immer wieder tief stapelt liegt die Favoritenrolle für den Herbstmeistertitel und den Regionalliga Mitte Aufstieg bei St. Anna.

Tus Heiligenkreuz am Waasen
Das (Überraschungs-)Team der Hinrunde 2018/19! Bei der Frage nach dem Mitfavoriten bei niemanden als Antwort mit dabei, haben die Stiefingtaler nicht nur in ihrer Schlagerfestung starke Ergebnisse geliefert sondern nun auch auswärts. Aufgrund der aktuellen Stärkebewertung spricht nicht viel gegen ein Topplatzierung auch zum Saisonende.

Sportklub Fürstenfeld
Aufgrund der schwierigen Rückrunde 2017/18 und nur Platz 10 in der Frühjahrstabelle 2018 zum Saisonstart sicher etwas zu niedrig bewertet, hat man relativ schnell unter den Top fünf eingependelt und blieb dort auch. Für ganz vorne fehlen im Moment die Punkte auswärts, punktet man dort verstärkt ist im Früjahr nach vorne mehr möglich.

TSV Pöllau
Durch einen völlig verpatzten Saisonstart nach einem sensationellen Frühjahr (5. in der Rückrundentabelle) noch immer etwas weit hinten in der Tabelle, ist man bei der Spielstärke Bewertung nun schon wieder dort angekommen, wo man zum Ende der letzten Saison stand, in der oberen Tabellenhälfte. Einmal Abstiegskampf kein Thema in Pöllau? Da wäre mal was anderes.
SV Lebring
Wie auch in der letzten Saison geht es für Lebring zu Hause beim Rating aufwärts und in der Fremde wieder abwärts, durch die Heimniederlage gegen Heiligenkreuz in der vorletzten Runde ist man nicht mehr unter den Top 5 bewertet, sollte sich aber in der Rückrunde dort wieder einordnen.
SV Lafnitz Amateure
In der Tabelle hat zwar knapp St. Michael die meisten Punkte der drei Aufsteiger, bei der aktuellen Spielstärke Bewertung ist aber Lafnitz II in den letzten Runden vorbei gezogen. Acht Punkte Vorsprung auf Liezen bzw. sieben auf Leoben sind nicht die Welt, die starken Ergebnissen sprechen aber dafür, dass man eher nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben wird.
ASK Voitsberg
In der Tabelle vor der Winterpause endlich in die obere Tabellenhälfte gesprungen wo jeder Voitsberg erwartet, blieb der Mitfavorit auf den Titel doch weit hinter den Erwartungen zurück. Nachdem man sich in den letzten Runden etwas eingependelt hat, sollte man sich in der Rückrunde eher nach oben orientieren. Abstiegskampf für mich beim ASK ein Thema mehr.
ESV ST. Michael
In der Tabelle mit 22 Punkten auf dem sechsten Platz und auch was die aktuelle Bewertung betrifft im Mittelfeld läuft es für den Aufsteiger, das Saisonziel Klassenerhalt hätte ich aber nicht ganz so klar gesehen wie bei Voitsberg und Lafnitz, die in der Tabelle hinter St. Michael liegen.
Es wird im Frühjahr von den ersten zwei Runden gegen Bad Radkersburg und Leoben abhängen, gewinnt man beide Spiel ist man wahrscheinlich durch, sonst hängt es auch davon ab, wie Liezen und Leoben im Frühjahr punkten und sich die Liga zusammen schiebt.

SV Wildon
Für den SV Wildon ging es in der Hinrunde auf und ab, vor der Winterpause nach einer längeren Durststrecke ist der Trend nun wieder etwas positiver.
Trotz 19 Punkten ein Kandidat dafür, wenn es zum Auftakt im Frühjahr nicht läuft, wie in der letzten Saison wieder lange im Abstiegskampf zu verbleiben.
Sportklub Bruck/Mur
Der vierte der Rückrunde 2017/18 geht mit fast unveränderter Mannschaft in die neue Saison, startet gut in die ersten Runden und ist dann abgestürzt. Nun erst kurz vor der Winterpause hat man sich etwas gefangen. Als Außenstehender unklar wie zwei so unterschiedliche Halbjahre mit fast gleichem Team möglich sind. Es scheint irgendwie für die Rückrunde auch alles möglich, eine wieder sensationelle Rückrunde oder auch in den Abstiegskampf zu geraten.
DSV Leoben
Hannes Reinmayr kam sah und siegte, naja nicht ganz so schnell, die ersten vier Runden nach der Übernahme der Trainerbank musste er mit Leoben noch Niederlagen hinnehmen.
Dann kam aber die Trendwende, die letzten fünf Runden vor dem Winter blieb man unbesiegt, der Trend zeigt stark nach oben. Mit Platz 15 in der Tabelle ist man natürlich in der Rückrunde im Abstiegskampf, könnte aber mit ähnlichen Ergebnisse im Frühjahr bald Boden gute machen.
SV Frauental
Der Aufsteiger mit der Oberliga Serie von 33 Spielen ohne Niederlage hat sich im Bereich eingependelt wo man immer in Gefahr läuft mit den Abstiegsplätzen in Berührung zu kommen. Man läuft von den Aufsteigern im Moment am ehesten Gefahr, dass der Abstiegskampf lange ein Thema bleibt.
USV Mettersdorf
Zu den als Mitfavoriten gehandelten Mettersdorfern fehlen einem fast die Worte. In der Rückrunde der letzten Saison hinter dem GAK Platz zwei in der Frühjahrstabelle, man hatte das Gefühl, würde man nicht noch den Steirer-Cup gewinnen wollen und nach vorne der Abstand so groß sein, ginge noch mehr. Nach punktuellen Verstärkungen im Sommer bekam man daher natürlich die Rolle eines der Mitfavoriten auf den Titel und nun droht der Abstiegskampf?
Die Tendenz, obwohl kaum vorstellbar, zeigt für Mettersdorf aber im Moment in diese Richtung, fünf Niederlagen in Serie bringen die drittniedrigste Spielstärke Bewertung aktuell. Hoffnung geben kann aber die Tatsache dass die letzten vier Niederlage alle mit einem Treffer Unterscheid knapp waren, nicht viel fehlte.
FC Bad Radkersburg
Nach einem Fehlerstart in die Saison mit fast komplett neuer Mannschaft dauerte es etwas bis man auf Touren gekommen ist, dann punktete man aber gut. Nun vor der Pause ging es aber wieder bergab, es läuft im Moment nicht bei den Südosteirern, man zählt wieder zu den Abstiegskandidaten. Potential hat das Team, das hat man zwischendurch klar gezeigt.
SC Liezen
Bis zum Trainerwechsel legte man eine Niederlagenserie seit, seit Anfang Oktober lief es dann aber, man konnte mit dem 0:1 Auswärtssieg wohl die Sensation der gesamten Hinrunde liefern, in den letzten beiden Runden setzte es aber Niederlagen. In der Tabelle nimmt man daher den letzten Platz ein und auch von der Spielstärke Bewertung liegt man im Moment knapp aber doch am letzten Platz.
Der Abstand nach vorne ist nicht groß, in der Rückrunde sicher alles möglich, dennoch muss man im Moment wohl die Rolle als größter Abstiegskandidat akzeptieren.

Ein paar Antworten zu Fragen rund um die Rating Ermittlung:
Warum unterscheidet sich die Tabelle von der Reihenfolge laut aktueller Spielstärke teilweise massiv?
1. Die Einschätzung mittels ELO Zahl ist ein aktueller Wert und nicht die Summe der Ergebnisse wie die Tabelle. Siege verlieren umso weiter sie zurück liegen ihre Wirkung, nach ca. 25-30 Runden ist ein Ergebnis für das Rating irrelevant. Es soll die aktuelle Spielstärke dargestellt werden.
2. Sieg ist nicht gleicht Sieg. Für die Tabelle zählt ein Sieg immer drei Punkte egal welcher Gegner, egal welche Tordifferenz. Für das ELO Rating ist es maßgeblich für die Veränderung wie stark der Gegner eingeschätzt ist und wie hoch der Sieg ist (z.B. 3:2 ganz anders als ein 5:0).
So brachte der 1:0 Sieg von Liezen in St. Anna +43,4 Punkte für Liezen, der 2:0 Heimsieg von St. Anna gegen Frauental brachte St. Anna gar keine Punkte, da es vollkommen den Erwartungen entsprach.
Warum wird zu Saisonstart nicht für alle mit dem gleichen Rating gestartet?
Im Gegensatz zu Nationalmannschaften oder Profi-Klubs ist die Spielstärke Veränderung in der Winter- oder Sommerpause bei Amateurvereinen eventuell größer, aber zum einen ist es eigentlich nicht üblich, dass man mit ELO Rating immer wieder neu startet und zum anderen trifft über alle Vereine und Ligen gesehen, das Rating zum Ende der letzten Saison eher zu als ein kompletter Reset zum Saisonstart.
Ist das Rating durch einen kompletten Mannschaftsumbau total anfangs total daneben, sind auch die Veränderung stärker.
Wie sinnvoll ist die Übernahme der Oberliga Ratings bei Aufsteigern?
Grundsätzlich sind Oberligen durchschnittlich viel niedriger bewertet als die Landesliga, somit hat ein Aufsteiger zumeist ein Rating irgendwo im Mittelfeld der Landesliga wenn er aufsteigt. Frauental hat aber in der letzten Saison und davor die Oberliga Mitte dominiert, Punkte quasi „gefarmt“. Dadurch ergab sich zu Beginn ein viel zu hohes Rating für die Landesliga, das sich aber nach einigen Runden eingependelt hat.

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